- Retention Audit — Risiken erkennen, bevor sie sichtbar werden
Management Summary
Die meisten Instrumente erfassen, was leicht messbar ist - Meinungen, Eigenschaften, Umfragewerte - aber nicht, was wirklich darüber entscheidet, ob Menschen bleiben. Der Retention Audit untersucht den aktuellen Moment: Glaubwürdigkeit, Vertrauen und Bindung, wie sie im Alltag tatsächlich gelebt werden. So werden Warnsignale Monate früher sichtbar, als KPIs oder Dashboards sie registrieren.
Was ein Retention Audit aufdeckt
- Frühes Disengagement, getarnt als „alles in Ordnung“. KPIs wirken stabil, doch die Energie ist flach. Mitarbeitende erledigen das Minimum, übernehmen keine Initiative und bringen keine Ideen mehr ein. Führungskräfte spüren, dass etwas nicht stimmt - während Umfragen „zufrieden“ melden. Rückzug im Verborgenen wird oft erst sichtbar, wenn die Kündigung kommt.
- Neueinstellungen driften still in den ersten 6-12 Monaten. Neue Kolleg:innen wirken höflich, lernen ihre Aufgaben, integrieren sich aber nie ganz. Sie meiden freiwillige Trainings, bleiben unauffällig und verlieren nach der Probezeit Motivation. Wenn es auffällt, ist der Entschluss zum Gehen meist schon gefallen.
- Führungskräfte werden akzeptiert, aber nicht vertraut oder gefolgt. Mitarbeitende befolgen Anweisungen, aber echtes Commitment fehlt. Projekte bewegen sich nur unter Druck, Entscheidungen stoßen auf leises Zögern. Was nach Respekt aussieht, ist oft nur oberflächliche Akzeptanz.
- Glaubwürdigkeitsrisse, die kein Dashboard zeigt. Offiziell läuft alles. Doch in Kaffeeküchen und Nebengesprächen wird infrage gestellt, ob Führungskräfte meinen, was sie sagen. Zwischen Botschaft und Interpretation entsteht eine Lücke: Regeln werden befolgt, doch Vertrauen geht verloren. Kein KPI zeigt das - bis Disengagement oder Fluktuation es offenlegen.
So arbeiten wir - in vier Schritten
- 1. Scope. Rollen, Teams, Einwilligung und Rahmenbedingungen werden gemeinsam definiert.
- 2. Gespräche. Respektvolle Interviews außerhalb interner Machtdynamiken.
- 3. Signal Map. Zeigt, was stabil ist, was sich verändert, wo Glaubwürdigkeit gefährdet ist.
- 4. Handlung. Klare Empfehlungen: Leadership-Check-ins, Entwicklungswege oder Onboarding-Anpassungen.
Warum dieser Ansatz anders ist
Organisationen vertrauen oft auf bekannte Instrumente: Engagement-Umfragen, Dashboards, 360-Grad-Feedback oder Persönlichkeitstests. Sie erzeugen Charts, Benchmarks und das Gefühl von Kontrolle. Doch sie messen, was leicht erfassbar ist - nicht, was wirklich Bindung bestimmt.
Umfragen erfassen Meinungen zu einem Zeitpunkt, aber Antworten sind von Vorsicht und sozialer Erwünschtheit geprägt. Viele Unternehmen melden intern hohe Zufriedenheit, während Gallups „State of the Global Workplace 2023“ zeigt: Nur 23 % der Beschäftigten weltweit sind engagiert.
Persönlichkeitstests und 360-Tools messen Eigenschaften und Fremdbilder - nicht Verhalten unter Druck. Für Entwicklung nützlich, aber sie sagen nicht voraus, ob jemand glaubwürdig bleibt, wenn Vertrauen wankt, oder ob stilles Disengagement bereits begonnen hat.
Der Retention Audit spricht nicht die Sprache von Popularität oder Oberflächen-Eindrücken. Er untersucht, wie Menschen Absichten kommunizieren, wie Glaubwürdigkeit im Alltag gelesen wird und wie Passung tatsächlich gelebt wird. Warnsignale zeigen sich in Zögern, Interpretationslücken, Distanz zwischen Botschaft und Überzeugung.
Fundiert durch über 20 Jahre Executive Search und einen UK-akkreditierten MSc in Communication, Behaviour & Credibility Analysis - dem weltweit einzigen MSc, der sich ausschließlich dieser Disziplin widmet - bietet dieser Ansatz Einblicke, die Standardinstrumente nicht liefern können.
Er macht die menschlichen Signale sichtbar, die erklären, warum Bindungsrisiken steigen, lange bevor ein Dashboard Alarm schlägt.
Der Nutzen für Ihre Organisation
- Disengagement Monate vor der Sichtbarkeit erkennen.
- Onboarding stärken und Frühfluktuation verhindern.
- Kosten von Fehlbesetzungen und gescheiterten Nachfolgen senken.
- Führungsglaubwürdigkeit und Teamstabilität schützen.
Lassen Sie uns vertraulich sprechen
Bindungsrisiken sind selten laut. Sie sind leise, subtil und werden oft zu spät erkannt. Ein vertrauliches 30-minütiges Gespräch klärt, welche Signale Sie bereits sehen - und was ein Retention Audit zusätzlich aufdecken könnte.